Inhalt | Schüttelreime |
In Schüttelreimen werden die Anfangskonsonanten der letzten beiden betonten Silben vertauscht Alle Gedichte: © Stefan Pölt 2023 |
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Zum Schütteln!Ganz neidisch sieht man Frauen stierendie vor dem Klo beim Stauen frieren wie Männer ohne Pannen wieseln und staufrei in die Wannen pieseln. Es schießen zwischen Wadenbeinen Getränke, die von Badenweinen sich hin bis zu Red Bull erstrecken mit Hochdruck in die Strullerbecken. Am Ende sieht man trüben Hopfen noch drüben wie auch hüben tropfen bevor sie an den Rüsseln schütteln als wollten sie die Schüsseln rütteln. Gut abgehangen stopfen Trinker dann ihre üblen Tropfenstinker als ob sie sie verstoßen hätten zurück in dunkle Hosenstätten. Wenn Frauen von den Maschen wüssten wie Männer, die sich waschen müssten nur so zurück in Hallen eilen das würd den Neid von allen heilen! Um ein Jahr geeltertWie jedes Jahr am dritten Maiverzweifeln sie inmitten drei- zehn Jungs und ganzen Horden Gören die auf ›Jaqueline‹ und ›Gordon‹ hören. Sie müssen mit den Schreiern fighten und zum Geburtstagsfeiern schreiten so tun, als ob sie gerne feiern – die Nachbarn in der Ferne geiern. Man kann an den Geschenken deuten welch Eltern nachzudenken scheuten. Ein Gutschein und ein Haufen Kohle dass er sich was beim Kaufen hole. Die Kinder, wild geworden, hetzen weil sie zu Tisch in Horden wetzen. Sie wollen schnell die Säfte kriegen wobei die stärksten Kräfte siegen. Die kleinen Biester brüllen, fauchen weil sie zu lang zum Füllen brauchen und auch ein freches Luder brüllt als auf ihr Kleid der Bruder lüllt. Die Becher, die zu trinken lohnen sieht man zu ihren Linken thronen und die, die schon beim Trinken hippeln danach zum Klo hin hinken, trippeln. Die Meute schreit die tollen Worte: »Wir haben Hunger, wollen Torte!« Probiern von allen Sorten tüchtig – vermutlich sind sie tortensüchtig! Als endlich nach dem langen Fest das letzte Kind sich fangen lässt und nur noch ganz schnell schleckern muss ist langsam mit dem Meckern Schluss. Die Eltern sind verschwitzt am Hecheln und von dem Stress erhitzt am Schwächeln so dass sie in Matratzenräumen dann später tief beim Ratzen träumen. WechselwütigWir machen einen Rollentausch:Mein Weib hat einen tollen Rausch derweil ich hier beim Bügeln hocke und vor den Wäschehügeln bocke. Seit über einer Woche kürze ich Röcke, wasche, koche, würze sortiere einen Haufen Socken. Scheiß Weiber, die beim Saufen hocken! Und während ich den Pollenschmutz vom Fenster unter Schmollen putz und schrubbe an den ollen Rändern möcht ich erneut die Rollen ändern. Bogen-DrosseSie handeln oft mit heißen Warensind braun gebrannt mit weißen Haaren und schmücken sich mit schönen Leuten für die sie nicht zu löhnen scheuten. Sie fahr'n im Lamborghini keck ans Ufer zum Bikinicheck weil nur in wirklich trendy Häfen sie Party-Girls mit Handy träfen. Wo Bodyguards die Schönen stützen und nächtens selbst beim Stöhnen schützen da können sie sich Busen mieten für alles, was die Musen bieten. Ich muss hier meinen Neid bekennen doch auch die Möglichkeit benennen: Es steigern Standbewahrungspillen vermutlich ihren Paarungswillen. Ich halte die Jahrhundert-Wette dass, was mich nie verwundert hätte Viagra sich als Grund erweise für so potente Wundergreise. PreisausbleibenAm Frühstückstisch bei Becel rietensie alles, was die Rätsel bieten. Es winkten jedem Rater Preise – vom Kochtopf bis zur Praterreise. Das Lösungswort in bloßen Lettern notierten sie auf losen Blättern und schickten es mit Namen, dämlich an den Verlag. Die Damen nämlich die hielten nichts vom Raten dann. Sie wollten nur an Daten ran und Werbung und Prospekte senden: Man möge einer Sekte spenden! In allen solchen Fällen quoll der Briefkasten aus Quellen voll die sich adressenlistend mehren – und dann muss man den Mist entleeren! |
Knall-FröscheSie fassen im November Zieleund wollen im Dezember viele Raketen zu dem Fest erwerben – den Himmel an Silvester färben. So treffen sich Unmengen Gäste die man mit sieben Gängen mäste dazu, wie alle Jahre, Bowle bis einer auf der Bahre johle. Der Herr des Hauses stellte kurz den Wein hinaus trotz Kältesturz damit es feiner Eiswein wird wobei er da bei Weißwein irrt. Auf eine Wand aus Knofi prallt der Korken, den der Profi knallt. Der aalt sich in Champagnerwitzen zum Glück gibt's irgendwann ja Pizzen. Ein Paar, das sich seit Jahren fetzt erklärt um 11: » Wir fahren jetzt!«. Um 12 Uhr stoppen Feten kurz für Böller und Raketenfurz. Die muss dann einer mischen, zünden doch will es nur im Zischen münden. So steht er in Verliererpose und hält die Rohrkrepierer lose. Er erntet nur 'nen krassen Lacher die Andern jedoch lassen Kracher in Hülle und in Fülle knallen bis sie letztendlich knülle fallen. Vulkane, die viel Glitzer sprühen und deren heiße Spritzer glühen verschleudern hell und teuer Funken die alles rings in Feuer tunken. Raketenwellen branden, leuchten als ob sie nie zu landen bräuchten. So brennen all die Feuernester auch immer wieder neuer, fester. Und in dem Glanze neuer Farben erstrahln die alten Feuernarben. Ich wünsch mir an Silvester leise dass sich als Held, wer's lässt, erweise. Genesis 8-9nächstens schickt uns Gott die Fluten! »Die Menschen sind so dumm und kränken mit ihrem Tun mich tollen Schöpfer. Sie legen sich nicht krumm und denken, dass ich die Ackerschollen töpfer.« Als Gott ob ihrer Sünden grollte, empfahl er an Adresse Noe, dass er die Arche gründen sollte, weil bald den Menschen Nässe drohe. Der baute bis die Bretter rauchten ein Schiff, ganz eigenhändig, stolz, für alle, die 'nen Retter brauchten – und Noe brauchte ständig Holz. Er schaffte es, 'nen festen Kutter in zeitlichem Rekord zu bauen, mit Platz für viele Kästen Futter, so hatten sie an Bord zu kauen. Dann brachte er zur Arche Schnecken, Giraffen, Igel, Zander, Aal, selbst Bären in die Schnarcheecken, von jedem zweie an der Zahl. Die Himmelspforten spieen Fluten und Noe bat die Tiere stetig, sie mögen sich mit Fliehen sputen. Da wurden selbst die Stiere tätig. Zuletzt sah man die Stuten fliegen, sie kamen noch an Bord gedüst, gerade als die Fluten stiegen. Wer draußen blieb, hat dort gebüßt. Sehr lange ging das Wasser nieder und Noe sah's vom Himmel schütten. Er kam an Deck, bis nass er wieder zurückging in die Schimmelhütten – nicht ohne einen Fluch: »Die Suppe von oben und die Schauer dunkeln den Himmel ab, ich such die Fluppe und hab genug vom Dauerschunkeln!« Es hatten sich dank hoher Wellen die Reihen auf dem Deck gelichtet. Noch wollt sich's nirgendwo erhellen – zumindest war das Leck gedichtet. Ein Rüde kam an Deck gewackelt und jammerte, 'ne Wunde hätt er! Laut bellend ist er weggedackelt: »So ein verdammtes Hundewetter!« Als endlich, bisher gräulich bloß, das Wolkenmeer der Sonne wich, erschien der Himmel bläulich, groß, so dass die Crew mit Wonne sich an Deck begab, der Reise lauschend, und dort den letzten Zipfel Gischt besah, wie der ganz leise rauschend um eines Berges Gipfel zischt. Es waren, als der Pegel sackte, die Tage auf dem Meer verjährt und Noe, der die Segel packte, war klar, dass familiär vermehrt sich in den vielen Kojebetten genug von jeder Art befänden. Er konnt sich an die Boje ketten: »Dann will ich mal die Fahrt beenden!« |