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Eine Stanze folgt dem Reimschema a b a b a b c c Die letzten beiden Verse bilden die Conclusio Alle Gedichte: © Stefan Pölt 2023 |
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AnstanzregelNach 6 + 2 ist alles schon zu Ende8 Zeilen typisch jambischer Natur. Sie reichen sich erst über Kreuz die Hände: a b a b a b in Reimkultur. Vor dem finalen Paarlauf Schnitt und Blende: Conclusio als Abschluss-Sprungfigur. Das Schema steht im Großen und im Ganzen jetzt fehlen nur noch Inhalte Instanzen. Historischer EiertanzSalieri brüllte voller Zornesrötezu Mozart: »Don Giovanni, mach nicht schlapp! Ich spiele Dir, bevor ich Dich gleich töte die kleine Nacht-Musik am Deinem Grab zerstöre dann den Zauber Deiner Flöte und schneid zur Feier noch die Eier ab!« Die kriegt man heutzutag – ihr könnt es googeln in Stanniol verpackt als Mozart-Kugeln. Verminnte FelderWie herrlich das Gezwitscher, die Gesängeder Vögel auf den Wiesen überall! Doch stören mittelalterliche Klänge den zarten Frühlingsgruß der Nachtigall. Der Sänger zieht die Leier in die Länge das grenzt an Ruhestörung und Krawall. Kapiert der Depp denn nicht, wie sehr ich leide? Holt endlich Walther von der Vogelweide! Vierbeinigig und einhebigDer Dichter ist mitunter etwas bissigund knurrt, wenn ihn ein Herrchen kritisiert. Sein Text wirkt dann verstockt und wenig schmissig die Wörter werden einzeln apportiert. Doch läuft es etwas später wieder flüssig sobald ihn seine Muse Gassi führt. Er folgt seinen Instinkten, den subtilen: Im Grunde will der Dichter doch nur spielen. Flower PowerEin echter Rosenkavalierkann Frauenherzen leicht verführen. Die Rosen Nummer eins bis vier verhelfen ihm zu offnen Türen und ist er erst mal im Quartier soll Nummer fünf die Wollust schüren. Schon nach dem sexten roten Röschen sind Frauen völlig aus dem Höschen! Einschlägig bestraftIm Nest war ihm nicht Platz genug.Der kleine Spatz wollt in die Welt und setzte an zum Jungfernflug vom Baum hinab bis auf das Feld. Das war verfrüht und nicht sehr klug – ratzfatz kam sie herangeschnellt. Für Mieze war der Spatzenjung' nichts weiter als ein Katzensprung. FrühreifDie letzten Tage hat es nur gegossenjetzt ist der Sonnenschein zurückgekehrt. Ein Pilz kommt aus dem Unterholz geschossen der sich nach hellem, warmem Licht verzehrt. Er träumt in feuchter Schwüle unverdrossen davon, dass er sich rasend schnell vermehrt. Doch muss er, frisch in dieser Welt erschienen sich seine Sporen erst einmal verdienen. |
In der PatscheLieg gemütlich auf dem Wohn-zimmersofa, doch ein dummer nervig monotoner Ton hält mich ab vom süßen Schlummer. Pausenlos und wie zum Hohn macht der dicke Brummer Kummer. Fliegt herum mit viel Gesumm setzt sich – klatsch! – schon isser stumm! ErosionsgefahrAnfangs sind es Schmetterlingedie vom Bauch aus uns betören. Später dann die Alltagsdinge die uns aneinander stören. Schließlich eine zu geringe Lust, dem Andern zuzuhören. So verändert sich ganz leise unsere bzw. Hoffnungslose DiagnoseIn meinem Alter geht man jährlichbeim Hausarzt zum Gesundheitscheck. Die Diagnose war dann ehrlich gesagt ein Schreck – wenn auch nur Gag: »Sie leben gut und ungefährlich der Körper fit, nur wenig Speck. Die Hirnregion jedoch ist klinisch fast tot – sieht man es medizynisch!« VorbilderGelegentlich gibt's ein Gedichtdas mich bewegt und sehr berührt das mich mit seinen Worten schlicht in eine andre Welt entführt. Berühmt sind diese Dichter nicht und keine, die man ständig kürt. Ich werde mich mit allen Kräften ganz dicht an ihre Verse heften. Warum das Schwäbische ausstirbtNackig in der Duschkabinesteht des Schwaben junge Frau. Lustvoll seift sich die Blondine ihren hübschen Körperbau. Ganz erregt ist seine Miene er beobachtet genau neben ihr den Wasserzähler – Sparsamkeit, das war sein Fehler. Erste AnzeichenSie ahnte lange seine Bett-geschichten, wie er sie betro- gen und belogen hat. Die Schmet- terlinge sind schon längst verflo- gen. Dafür fliegen jetzt die Fet- zen so sehr, dass sich Psycholo- gen leicht tun mit der Früherkennung: Die Zeichen stehen längst auf Trennung! |